Den Weg der Trauer nicht alleine gehen – mit dem Trauercafé bietet das Hospiz Louise Trauernden einen Raum für gemeinsamen Austausch

Foto v.l.n.r.: Hospizleiter Frank Schöberl; Regina Rückert-Sperker, Trauerbegleiterin; Johanna Helfrich, Pflegedienstleitung; Margret Adlkirchner, leitende Trauerbegleiterin

Seit dem dem 26. Februar 2020 bietet das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt einmal im Monat von 16 bis 17.30 Uhr ein offenes Trauercafé an. Eingeladen sind erwachsene Trauernde, deren Verlust etwa acht Wochen und länger zurück liegt.

Nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist es für viele Trauernde schwer, wieder in den Alltag zurückzufinden. Dabei hilft der Austausch mit anderen betroffenen Menschen. Ziel des Trauercafés ist es, außerhalb der eigenen vier Wände durch gemeinsame Gespräche in Kontakt mit Menschen in einer ähnlichen Situation zu kommen. Trauernde sollen und dürfen sich die Zeit nehmen, ihre Trauer zu leben. „Mit dem Trauercafé schaffen wir einen Ort, an dem sich Trauernde begegnen, sich miteinander austauschen und erinnern. Die auftretenden Fragen, Unsicherheiten und Ängste der An- und Zugehörigen wollen wir zeitnah begleiten. Trauernde erhalten Informationen über Trauerprozesse, verschiedene Begleitungsangebote und können den jeweiligen Unterstützungsbedarf klären. Und dadurch selbst Begleitung erfahren“, erklärt Margret Adlkirchner, die das Angebot leitet.

 

Margret Adlkirchner ist ausgebildete und erfahrene Trauerbegleiterin. Sie wird von weiteren Trauerbegleiterinnen unterstützt. Das Team verfügt über unterschiedliche Weiterbildungen zum Thema Trauer und zu den vielfältigen Phasen, die Trauernde erleben.

Das Trauercafé findet einmal im Monat von 16 bis 17.30 Uhr statt und wird im Hospiz Louise, Wilhelmstraße 3 im Seminarraum (Dachgeschoss) durchgeführt. Das Angebot ist kostenfrei und unabhängig von Alter, Weltanschauung und Nationalität und wird von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen betreut. Das Hospiz bittet um eine verbindliche Anmeldung entweder per Mail: trauerbegleitung@hospiz-louise.de oder telefonisch unter 06221-705060 (auch für Rückfragen).

Weitere Informationen zum Angebot und zu den Terminen finden Sie hier.

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SAP Arena unterstützt das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt – 5 000 Euro statt Weihnachtsgeschenke

vlnr: Manfred Albrecht, Schatzmeiser des „Fördervereins Hospiz Louise“; Daniel Hopp, Geschäftsführer SAP Arena; Frank Schöberl, Hospizleiter

Am 19. Dezember überreichte Daniel Hopp, Geschäftsführer der SAP Arena, einen Scheck über 5.000 Euro an das Hospiz Louise. Die Einrichtung in der Heidelberger Weststadt, in der Menschen ihre letzte Lebenszeit verbringen, ist auf regelmäßige Spenden angewiesen. Ein 700 Mitglieder starker Förderverein unterstützt das Hospiz.

 

Hospizleiter Frank Schöberl und Schatzmeister des „Fördervereins Hospiz Louise“ Manfred Albrecht nahmen den Spendenscheck dankend entgegen. Jede Spende sei wichtig, betonten beide, da das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen über die Leistungen der Pflege- und Krankenkassen hinausgeht.

„Das Hospiz ist eine unglaublich wichtige Einrichtung. Ich habe allergrößten Respekt vor Ihrer Tätigkeit“, sagte Daniel Hopp bei seinem Besuch im Hospiz und zeigte sich sichtlich beeindruckt von den Grundsätzen und Aufgaben der Hospizarbeit.

„In einem Hospiz sollen sich die Menschen als Gäste fühlen, nicht als Patienten“, erklärte Schöberl. Dabei schließt die Hospizarbeit auch die Begleitung der Angehörigen und Freunde mit ein, auf Wunsch auch über den Tod des Kranken hinaus. Im Mittelpunkt steht der Kranke und seine Angehörigen mit seinen körperlichen, sozialen, seelischen und spirituellen Bedürfnissen, sagte Frank Schöberl und fügte hinzu: „Man kann noch so viel tun, wenn nichts mehr zu tun ist. Einen Menschen gut zu begleiten, ist etwas sehr Schönes.“

Das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt gehört zu den Pionieren der Hospizarbeit in Deutschland. Es wurde 1992 von Ordensschwester Anna-Lioba gegründet und war damals das fünfte Hospiz in Deutschland. Träger der Einrichtung ist der Freiburger Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, genauso wie beim benachbarten St. Josefskrankenhaus. Unter Leitung von Frank Schöberl sind zurzeit 18 hauptamtliche Pflegefachkräfte mit „Palliative Care“-Fortbildung im Einsatz. Sie werden unterstützt von einem Team aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

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Kurt-Fath-Stiftung spendet 5000 Euro für das Hospiz Louise

 

Eppelheimer Organisation unterstützt die Einrichtung in der Weststadt

 

Foto und Text: Katzenberger-Ruf

 

Fath Stiftung Spende 2018
vorne v.l. Dr. Martina Gernold-Kunzler,        Inge Fath, Christoph Dostal, Frank Schöberl
hinten v.l, Roland Blatz, Silvia Rosenzweig

Das 1992 gegründete Hospiz Louise in der Weststadt ist eine segensreiche Einrichtung, betreut sterbenskranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase, kümmet sich aber auch um deren Angehörige. Ein und 700 Mitglieder starker Förderverein unter Vorsitz von Roland Blatz unterstützt die Einrichtung, deren Adresse seit 2016 in der Wilhelmsstrße ist. Für die Arbeit vor Ort spendete die Kurt-Fath-Stiftung aus Eppelheim 5.000 €uro. Das Stiftungskapital stammt von einem dort ansässigen Schlossereibetrieb, den Inge Fath nach dem Tod ihres Sohnes verkaufte. Er starb 2011 mit gerade Mal 49 Jahren. Doch sie hatte bei allem Schmerz immerhin noch Gelegenheit, mit ihm all das zu besprechen, was ihm wichtig war und welche Einrichtungen er postum finanziell gern unterstützen würde. Inge Fath ist selbst Mitglied im Förderverein Hopsiz Louise. Da lag es nahe, betreffs Spende die Ortsgrenze von Eppelheim erstmals zu überschreiten. Über die großzügige Spende freuten sich Frank Schöbel und Silvia Rosenzweig vom Hospiz Louise. Dessen Träger ist der Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz vom Paul (1581-1660). Der Orden gründete 1895 übrigens auch das St. Josefskrankenhaus in der Weststadt. Benannt ist das Hospiz nach Louise de Marillac, die mit besagtem Vinzenz von Paul damals in Paris die Gemeinschaft der „Töchter der christlichen Liebe“ gründete. Das Hospiz Louise war die erste Einrichtung dieser Art in der Bundesrepublik und die zweite in Baden-Württemberg.

 

 

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Katholisches Pfarrzentrum in Brühl: Podiumsdiskussion zum Thema „Selbstbestimmtes Sterben“/Experten bewerten Fragen der Ethik, Moral und des Rechts

 

Über sein Ende soll jeder selbst entscheiden

 

12. Oktober 2018 Autor: Maria Herlo

Dr. Gertrud Kokott (v. l.), Frank Schöberl, Doris Steinbeißer, Klaus Holland und Pfarrer Erwin Bertsch sprechen bei einer Podiumsdiskussion im katholischen Pfarrzentrum über das Thema „Selbstbestimmtes Sterben“. © Lenhardt

 

Angesichts des heute zur Verfügung stehenden medizinischen Arsenals an lebensverlängernden Maßnahmen gewinnt das Thema „Selbstbestimmtes Sterben“ immer mehr an Brisanz. Der Tod ist nicht mehr Folge eines unerwarteten Schicksalsschlages, sondern Konsequenz einer bewussten Entscheidung. Ist „Selbstbestimmtes Sterben“ jedoch tatsächlich möglich? Auf diese Frage ging im katholischen Pfarrzentrum eine Expertenrunde ein, die vom Sachausschuss Caritas, einer Gruppe des Pfarrgemeinderats, eingeladen wurde.

„Es ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt“, sagte Diakon Heiko Wunderling, „schon bei der Sitzung des Caritas-Ausschusses, die im Vorfeld stattfand, zeigte sich, wie nötig Informationen von kompetenten Fachleuten seien.“ Das waren an diesem Abend Dr. Gertrud Kokott, die sich seit vielen Jahren in der Aus- und Weiterbildung in Palliativmedizin und Hospizarbeit für Begleiter engagiert, Frank Schöberl, Leiter des stationären Hospiz Louise in Heidelberg sowie Klaus Holland vom Ambulanten Hospizdienst, Experte für Patientenverfügung, Vollmachten, Betreuungsverfügungen. Dr. Verena Wetzstein, Studienleiterin der Katholischen Akademie Freiburg, die ursprünglich angekündigt war, konnte der Einladung wegen Erkrankung nicht folgen. Für sie sprang Pfarrer Erwin Bertsch ein. Die Gesprächsrunde moderierte SWR4-Moderatorin Doris Steinbeißer.

 

Film als Einstieg

 

Die Veranstaltung begann mit einem Film, der Menschen begleitete, die laut Diagnose nicht mehr lange zu leben haben: „Ich sterbe, wie ich will – Entscheidung am Ende des Lebens“. Die Zuschauer erlebten über Monate das Auf und Ab des 75-jährigen Klaus V. aus Herne, eines ehemaligen Schaustellers und Schalke-Fans. Er leidet an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), einer unheilbaren Krankheit, die das Nervensystem lähmt, so dass er irgendwann ersticken wird. So lange will er aber nicht warten. „Wenn ich die Socken nicht mehr alleine anziehen kann, dann ist Schluss“, sagt er. Seine Tochter versucht, ihm den Suizid auszureden. Schließlich macht er seine Ankündigung wahr, ein Palliativarzt stellte ihm einen giftigen Medikamentencocktail bereit. Er sei glücklich aus dem Leben gegangen, findet die Tochter. Für die 37-jährige Ergotherapeutin Antje W. aus Dessau kommt Sterbehilfe nicht in Frage. Die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern hat Lungenkrebs im Endstadium. Sie nimmt jede medizinische Möglichkeit wahr, um möglichst lange bei ihren Kindern sein zu können. Ausgehend von diesen Beispielen, interpretierten die Experten im Gespräch das selbstbestimmte Sterben aus ethischer, moralischer und juristischer Sicht.

 

Zeit mit Lebensqualität füllen

 

Für Dr. Gertrud Kokott ist das Sterben ein Vorgang, der zum Leben gehört. Es sei wichtig, „Schwerkranke und ihre Angehörigen in der schwierigen existenziellen Phase bestmöglich zu unterstützen“. Schwerkranken Menschen Wege aufzuzeigen, wie sie die verbleibende Zeit mit Lebensqualität füllen können, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Hospize, meinte Frank Schöberl. Wer sein Recht auf Selbstbestimmung im Fall von Krankheit und ihrem Sterbeprozess wahrnehmen möchte, kommt an Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht nicht vorbei, wies Klaus Holland auf den juristischen Aspekt hin, nur dann sind den Ärzten in medizinischen Konfliktsituationen die Hände nicht gebunden.

Auf die Frage der Moderatorin, wer eine Patientenverfügung hat, hob die Mehrheit des Publikums die Hand. Das zeugte vom Wunsch vieler, den letzten Lebensabschnitt selbst zu gestalten. Für Pfarrer Bertsch ist das Thema komplex und kulturell bedingt, es sei nicht unwürdig, auf den Tod zu warten, gleich in welcher Form er kommt. Eine ideale Antwort auf die eingangs gestellte Frage könne es nicht geben, so das Fazit, sondern immer nur eine persönliche und höchst individuelle.

 

© Schwetzinger Zeitung, Freitag, 12.10.2018

 

 

 

 

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Japanische Pflegekräfte und Ehrenamtliche informierten sich im Hospiz Louise über Sterbebegleitung in Deutschland

„Sterbende Menschen brauchen einen Zufluchtsort“

 

Wie funktioniert ambulanter und stationärer Hospizdienst in Deutschland? Wie werden hier Sterbende seelisch begleitet? Und wie können Angehörige in solchen Krisensituationen einfühlsam unterstützt werden?

 

Mit diesen existentiellen Fragen im Gepäck besuchte eine 20-köpfige japanische Delegation von Pflegekräften und ausgebildeten Sterbebegleitern das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt. Dort wurden sie herzlich von Hospiz-Leiter Frank Schöberl empfangen.

 

 

 

In Begleitung von Pater Waldemar Kippes, der seit 60 Jahren in Japan lebt und mit seinem Verein „Clinical Pastoral Care“ landesweit Sterbebegleiter ausbildet, wollen sie mehr darüber erfahren, wie in Deutschland sterbende Menschen mit ihren Ängsten und Nöten begleitet werden. Der Besuch im Hospiz Louise bildete dabei den Auftakt zu einer 10-tägigen Studienreise zu weiteren Hospizen in Deutschland.

Aber wie kommt es zu diesem großen Interesse an einem deutschen Hospiz am anderen Ende der Welt? „Die mit einem hohen medizinisch-technischen Aufwand betriebenen Hospize in Japan gleichen eher einer Palliativstation, der Schwerpunkt liegt auf der medizinischen Betreuung“ erklärte Thile Kerkovius, der 20 Jahre lang das erste „Aids-Hospiz“ in Deutschland in Oberharmersbach leitete und japanische Hospize aus eigener Anschauung kennt. Ambulante Hospizbewegungen gäbe es nur wenige. Vor allem aber seien wesentliche Elemente der Sterbebegleitung in deutschen Hospizen, wie Geborgenheit und spirituelle Begleitung, für Japaner ungewöhnlich. Pater Kippes fügte ergänzend hinzu: „Die japanische Erziehung gibt immer noch vor, dass der Einzelne vermeidet, andere Menschen mit seinen Problemen zu belasten“. Das führe dann dazu, dass man Sterbende eher mit Medikamenten vollpumpe, als mit ihnen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Und auch die Angehörigen seien mit solchen Krisensituationen vollkommen überfordert.

Gespannt und hoch konzentriert lauschten die japanischen Gäste den mit vielen anschaulichen Beispielen angereicherten Vorträgen von Schöberl und Kerkovius, die Waldemar Kippes simultan ins Japanische übersetzte. „Sterben ist keine Krankheit, es ist eine elementare Lebensphase, es ist eine Krise, die uns allen bevorsteht“, führte Kerkovius aus. Sterbende bräuchten deshalb einen geschützten Zufluchtsort. „Bei uns in Japan wollen wir es lieber einfach haben, man redet nicht über den Tod, wir wollen uns keine Zeit für Sterbebegleitung nehmen“, erklärt eine Teilnehmerin. Die anderen nicken schweigend. Sie alle haben sich vorgenommen, diese Haltung in ihrem Land zu verändern. Es sei ihnen ein großer Wunsch, dass Menschen in einer liebevollen Umgebung sterben können, sei es zu Hause oder in einem Hospiz.

 

Die Eindrücke bei ihrem Besuch im Hospiz Louise werden sie dabei unterstützen.

 

Hintergrund

 

Das Heidelberger Hospiz Louise gehört zu den Pionieren der Hospizarbeit in Deutschland. Es wurde 1992 von Ordensschwester Anna-Lioba gegründet und war damals das fünfte Hospiz in Deutschland. Träger der Einrichtung ist der Freiburger Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, genauso wie beim benachbarten St. Josefskrankenhaus. Unter Leitung von Frank Schöberl sind zurzeit 18 hauptamtliche Pflegefachkräfte mit „Palliative Care“-Fortbildung im Einsatz. Sie werden unterstützt von einem Team aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

 

Steffanie Richter, 9. September 2018

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Einweihung der Erinnerungstafel an Spenderin Beate Herrmann

Beate Herrmann war selbst lange Jahre Hospizbegleiterin: „Niemand soll seinen Weg allein antreten müssen“

 

Ohne Förderverein und ohne Spenden gäbe es kein Hospiz. Die Krankenkassen decken nur einen Teil der anfallenden Betriebskosten. Das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen geht aber über die Leistungen der Pflege-und Krankenkassen hinaus.Damit stellen Spenden für ein Hospiz einen wichtigen Grundpfeiler dar. Und manchmal fallen die Spenden auch sehr großzügig aus. In Gedenken an Beate Herrmann, die im Herbst 2016 verstarb und das Hospiz Louise mit einem sechsstelligen Betrag aus ihrem Nachlass bedachte, wurde am Samstag, 8. September, eine Erinnerungstafel enthüllt und eine Gedenkfeier abgehalten.

 

 

 

Grenzsituationen vertragen kein Geschwätz
„Dieser Betrag war bei der Finanzierung des neuen Hospizes, in das wir 2016 umgezogen sind, sehr hilfreich“, bedankte sich Hospizleiter Frank Schöberl bei der kleinen Feier. Wie wichtig eine einfühlsame Sterbebegleitung ist, wusste Beate Herrmann aus eigener Erfahrung. In den Jahren 1991/92 hatte sie sich zur Hospizhelferin ausbilden lassen und begleitete anschließend bis 2012 Sterbende und Angehörige als ambulante Hospizhelferin beim Diakonischen Werk Heidelberg. In einem Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung 2001 erklärte sie: „Niemand soll seinen Weg allein antreten müssen. Grenzsituationen (…) vertragen kein Geschwätz, hingegen große Achtsamkeit, ein aufmerksames Hinhören auf das, was Angst macht. Hier geht es um die Bilanz des Lebens, um Sinnfragen, ungelöste Konflikte, auch um Glaubensfragen“.

 

Eine herausfordernder Erinnerungsort
Zur Einweihung der Erinnerungstafel reisten viele ihrer Verwandten und Freunde an. Ihr Neffe Patrik Herrmann, der auch ihren Nachlass regelte, hielt eine bewegende Rede, in der er dem Hospiz dafür dankte, mit der achtsamen Aufnahme des Vermächtnisses und der Tafel nicht nur seine Tante zu ehren, sondern auch ihren verstreut lebenden Verwandten einen herausfordernden Erinnerungsort zu geben – weil es die oft vernachlässigte Wichtigkeit des Lebensendes und der dabei so notwendigen Gemeinschaft und bewussten Zuwendung auf die Tagesordnung setze. „Herr Schöberl, Beates Schenkung an den Förderverein möge diesem Haus und seinen MitarbeiterInnen eine lange Beständigkeit – und Widerständigkeit gegen ungünstige Verhältnisse – mit ermöglichen, in der Sie auch mittellose Menschen selbstverständlich gleichberechtigt mit aufnehmen können“, beschrieb Patrik Herrmann sehr eindrücklich den Wunsch seiner verstorbenen Tante. Die Erinnerungstafel schmückt ein Gemälde von Beate Herrmann, einen in bunten Farben gemalten Blumenkranz. Prof. Heinzpeter Schmieg, Architekt und Baudirektor des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Freiburg erklärte: „Die Gedenktafel mit dem schönen selbstgemalten Kranz ist etwas ganz Besonderes. Mit diesem persönlichen Kranz bleibt Beate Herrmann hier bei uns“.

 

Über  das Hospiz Louise
Das Heidelberger Hospiz Louise gehört zu den Pionieren der Hospizarbeit in Deutschland. 1992 von der Ordensschwester Anna-Lioba gegründet, war es damals das fünfte Hospiz in Deutschland. Träger der Einrichtung ist der Freiburger Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, genauso wie beim benachbarten St. Josefskrankenhaus. Seit Anfang 2016 ist es in einem neuen, sanierten und nach den Bedürfnissen der Hospizarbeit umgebauten Gebäude in der Wilhelmstraße 3 untergebracht. 18 hauptamtliche Pflegefachkräfte mit „Palliative Care“-Fortbildung sind im Einsatz. Sie werden unterstützt von einem Team aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

 

Steffanie Richter, 9. September 2018

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Spendenübergabe der Kinzer Stiftung

Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung spenden mehr als 10.000 Euro für das Hospiz Louise

Heidelberg, 24.10.2017. Heute übergab die Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung vertreten durch ihren Vorstand, Herrn Rechtsanwalt Eric Schuh, einen Scheck über 10.432,00 Euro an das Heidelberger Hospiz Louise. Die Einrichtung in der Heidelberger Weststadt, in der Menschen ihre letzte Lebenszeit verbringen, ist auf regelmäßige Spenden angewiesen. Dem Vorstand der Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung ist daran gelegen, dass die vergebenen finanziellen Mittel direkt den Betroffenen zukommen. Dies entspricht dem Stiftungszweck und dem letzten Willen der nach ihrem Ehemann kinderlos verstorbene Stifterin, die in ihrem Testament die Errichtung der Stiftung verfügt hatte, in die ihr gesamtes Vermögen eingegangen ist. Die Stiftung ist seit dem 06.11.2003 als rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts anerkannt und hat in der Vergangenheit verschiedene Projekte in Heidelberg unterstützt. Der Hospizleiter, Herr Frank Schöberl, wird das Geld konkret für noch fehlende Ausstattungselemente wie zum Beispiel ein modernes Absauggerät zur Versorgung tracheotomierter Patienten aber auch neue Kissen, Decken und Bettwäsche für die Hospizgäste einsetzen. Neben der aktuellen Spende will sich die Stiftung auch künftig für das Hospiz Louise einsetzen und möchte ab 2018 jährlich etwa 5.000 Euro der Hospizarbeit zuführen. Dieses Geld wird dann für die Seelsorge und Trauerbegleitung der Hospizgäste und ihrer Angehörigen verwendet. Diese Leistungen werden nicht von den Krankenkassen getragen und müssen über Spenden finanziert werden. „Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung der Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung und können damit unseren Gästen und deren Angehörigen diese wichtige Unterstützung anbieten“, so Frank Schöberl. (ckl)

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Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner unterstützt das Hospiz Louise in der Weststadt

Für den Umbau hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner jetzt dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, Roland Blatz, und Manfred Albrecht, dem Schatzmeister des Fördervereins und Geschäftsführer des St. Josefskrankenhauses, einen Scheck über 1.000 Euro überreicht. Jedes Jahr wählt der Oberbürgermeister eine soziale Heidelberger Einrichtung aus, die er mit einer Spende aus seinen persönlichen Verfügungsmitteln unterstützt.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner zeigte sich bei seinem Besuch in der Weststadt sichtlich beeindruckt: „Das Hospiz ist eine unglaublich wichtige Einrichtung in unserer Stadt und eine Oase der Ruhe. Schon weit über tausend schwerkranke Menschen fanden hier ein letztes Zuhause und eine fürsorgliche Betreuung rund um die Uhr. Die Arbeit sowohl des Fachpersonal als auch der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kann man gar nicht genug würdigen.“

Roland Blatz nahm den Spendenscheck dankend  entgegen: „Wir freuen uns auf den Umzug in die Wilhelmstraße. Hier können wir zukünftig acht statt bisher fünf Gäste umfassend betreuen. Die einzelnen Zimmer sind größer und durch einen eigens angebauten Aufzug endlich alle barrierefrei zugänglich.“ Manfred Albrecht erklärte, wie wichtig jede Spende für das Hospiz ist: „Das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen geht deutlich über die Leistungen der Pflege- und Krankenkassen hinaus. Der Förderverein Hospiz Louise schafft über Spendengelder die ergänzende finanzielle Basis. Nur so kann das Hospiz Louise weiter bestehen.“

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