Ein Haus mittendrin im Leben. Hospiz Louise in der Weststadt: Jede Sekunde soll für Sterbende lebenswert sein

Ein schöner Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 27. März 2020 in der Beilage „Schüler machen Zeitung“.
Ein Text von Vivien Fischer, Helmholtz-Gymnasium, Klasse 9a.

 

Wenn ich die Straßen entlang gehe in der Weststadt, sehe ich viele schöne alte Häuser. Mittendrin ist auch das Hospiz Louise, eine große rote Villa mit Garten und Liegestühlen davor, wie ein ganz normales Haus.

Viele verbinden das Hospiz mit dem Tod und gleichzeitig mit etwas Negativem. Der Tod ist ein Thema, mit dem man sich eher ungern beschäftigt. Aber wieso?· Jeder muss irgend­wann sterben oder, wie Anthony Hopkins sagte: ,,Keiner von uns kommt lebend hier raus.“ Wieso dann also nicht die verbleibende Lebenszeit schön haben? Genau das probieren die 19 hauptamtli­chen und die 13 ehrenamtlichen Mitarbeiter, den acht Gäs­ten des Hospiz Louise zu ermöglichen. ­

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Den Weg der Trauer nicht alleine gehen – mit dem Trauercafé bietet das Hospiz Louise Trauernden einen Raum für gemeinsamen Austausch

Foto v.l.n.r.: Hospizleiter Frank Schöberl; Regina Rückert-Sperker, Trauerbegleiterin; Johanna Helfrich, Pflegedienstleitung; Margret Adlkirchner, leitende Trauerbegleiterin

Seit dem dem 26. Februar 2020 bietet das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt einmal im Monat von 16 bis 17.30 Uhr ein offenes Trauercafé an. Eingeladen sind erwachsene Trauernde, deren Verlust etwa acht Wochen und länger zurück liegt.

Nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist es für viele Trauernde schwer, wieder in den Alltag zurückzufinden. Dabei hilft der Austausch mit anderen betroffenen Menschen. Ziel des Trauercafés ist es, außerhalb der eigenen vier Wände durch gemeinsame Gespräche in Kontakt mit Menschen in einer ähnlichen Situation zu kommen. Trauernde sollen und dürfen sich die Zeit nehmen, ihre Trauer zu leben. „Mit dem Trauercafé schaffen wir einen Ort, an dem sich Trauernde begegnen, sich miteinander austauschen und erinnern. Die auftretenden Fragen, Unsicherheiten und Ängste der An- und Zugehörigen wollen wir zeitnah begleiten. Trauernde erhalten Informationen über Trauerprozesse, verschiedene Begleitungsangebote und können den jeweiligen Unterstützungsbedarf klären. Und dadurch selbst Begleitung erfahren“, erklärt Margret Adlkirchner, die das Angebot leitet.

 

Margret Adlkirchner ist ausgebildete und erfahrene Trauerbegleiterin. Sie wird von weiteren Trauerbegleiterinnen unterstützt. Das Team verfügt über unterschiedliche Weiterbildungen zum Thema Trauer und zu den vielfältigen Phasen, die Trauernde erleben.

Das Trauercafé findet einmal im Monat von 16 bis 17.30 Uhr statt und wird im Hospiz Louise, Wilhelmstraße 3 im Seminarraum (Dachgeschoss) durchgeführt. Das Angebot ist kostenfrei und unabhängig von Alter, Weltanschauung und Nationalität und wird von ausgebildeten Trauerbegleiterinnen betreut. Das Hospiz bittet um eine verbindliche Anmeldung entweder per Mail: trauerbegleitung@hospiz-louise.de oder telefonisch unter 06221-705060 (auch für Rückfragen).

Weitere Informationen zum Angebot und zu den Terminen finden Sie hier.

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SAP Arena unterstützt das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt – 5 000 Euro statt Weihnachtsgeschenke

vlnr: Manfred Albrecht, Schatzmeiser des „Fördervereins Hospiz Louise“; Daniel Hopp, Geschäftsführer SAP Arena; Frank Schöberl, Hospizleiter

Am 19. Dezember überreichte Daniel Hopp, Geschäftsführer der SAP Arena, einen Scheck über 5.000 Euro an das Hospiz Louise. Die Einrichtung in der Heidelberger Weststadt, in der Menschen ihre letzte Lebenszeit verbringen, ist auf regelmäßige Spenden angewiesen. Ein 700 Mitglieder starker Förderverein unterstützt das Hospiz.

 

Hospizleiter Frank Schöberl und Schatzmeister des „Fördervereins Hospiz Louise“ Manfred Albrecht nahmen den Spendenscheck dankend entgegen. Jede Spende sei wichtig, betonten beide, da das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen über die Leistungen der Pflege- und Krankenkassen hinausgeht.

„Das Hospiz ist eine unglaublich wichtige Einrichtung. Ich habe allergrößten Respekt vor Ihrer Tätigkeit“, sagte Daniel Hopp bei seinem Besuch im Hospiz und zeigte sich sichtlich beeindruckt von den Grundsätzen und Aufgaben der Hospizarbeit.

„In einem Hospiz sollen sich die Menschen als Gäste fühlen, nicht als Patienten“, erklärte Schöberl. Dabei schließt die Hospizarbeit auch die Begleitung der Angehörigen und Freunde mit ein, auf Wunsch auch über den Tod des Kranken hinaus. Im Mittelpunkt steht der Kranke und seine Angehörigen mit seinen körperlichen, sozialen, seelischen und spirituellen Bedürfnissen, sagte Frank Schöberl und fügte hinzu: „Man kann noch so viel tun, wenn nichts mehr zu tun ist. Einen Menschen gut zu begleiten, ist etwas sehr Schönes.“

Das Hospiz Louise in der Heidelberger Weststadt gehört zu den Pionieren der Hospizarbeit in Deutschland. Es wurde 1992 von Ordensschwester Anna-Lioba gegründet und war damals das fünfte Hospiz in Deutschland. Träger der Einrichtung ist der Freiburger Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, genauso wie beim benachbarten St. Josefskrankenhaus. Unter Leitung von Frank Schöberl sind zurzeit 18 hauptamtliche Pflegefachkräfte mit „Palliative Care“-Fortbildung im Einsatz. Sie werden unterstützt von einem Team aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

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