Einweihung der Erinnerungstafel an Spenderin Beate Herrmann

Beate Herrmann war selbst lange Jahre Hospizbegleiterin: „Niemand soll seinen Weg allein antreten müssen“

 

Ohne Förderverein und ohne Spenden gäbe es kein Hospiz. Die Krankenkassen decken nur einen Teil der anfallenden Betriebskosten. Das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen geht aber über die Leistungen der Pflege-und Krankenkassen hinaus.Damit stellen Spenden für ein Hospiz einen wichtigen Grundpfeiler dar. Und manchmal fallen die Spenden auch sehr großzügig aus. In Gedenken an Beate Herrmann, die im Herbst 2016 verstarb und das Hospiz Louise mit einem sechsstelligen Betrag aus ihrem Nachlass bedachte, wurde am Samstag, 8. September, eine Erinnerungstafel enthüllt und eine Gedenkfeier abgehalten.

 

 

 

Grenzsituationen vertragen kein Geschwätz
„Dieser Betrag war bei der Finanzierung des neuen Hospizes, in das wir 2016 umgezogen sind, sehr hilfreich“, bedankte sich Hospizleiter Frank Schöberl bei der kleinen Feier. Wie wichtig eine einfühlsame Sterbebegleitung ist, wusste Beate Herrmann aus eigener Erfahrung. In den Jahren 1991/92 hatte sie sich zur Hospizhelferin ausbilden lassen und begleitete anschließend bis 2012 Sterbende und Angehörige als ambulante Hospizhelferin beim Diakonischen Werk Heidelberg. In einem Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung 2001 erklärte sie: „Niemand soll seinen Weg allein antreten müssen. Grenzsituationen (…) vertragen kein Geschwätz, hingegen große Achtsamkeit, ein aufmerksames Hinhören auf das, was Angst macht. Hier geht es um die Bilanz des Lebens, um Sinnfragen, ungelöste Konflikte, auch um Glaubensfragen“.

 

Eine herausfordernder Erinnerungsort
Zur Einweihung der Erinnerungstafel reisten viele ihrer Verwandten und Freunde an. Ihr Neffe Patrik Herrmann, der auch ihren Nachlass regelte, hielt eine bewegende Rede, in der er dem Hospiz dafür dankte, mit der achtsamen Aufnahme des Vermächtnisses und der Tafel nicht nur seine Tante zu ehren, sondern auch ihren verstreut lebenden Verwandten einen herausfordernden Erinnerungsort zu geben – weil es die oft vernachlässigte Wichtigkeit des Lebensendes und der dabei so notwendigen Gemeinschaft und bewussten Zuwendung auf die Tagesordnung setze. „Herr Schöberl, Beates Schenkung an den Förderverein möge diesem Haus und seinen MitarbeiterInnen eine lange Beständigkeit – und Widerständigkeit gegen ungünstige Verhältnisse – mit ermöglichen, in der Sie auch mittellose Menschen selbstverständlich gleichberechtigt mit aufnehmen können“, beschrieb Patrik Herrmann sehr eindrücklich den Wunsch seiner verstorbenen Tante. Die Erinnerungstafel schmückt ein Gemälde von Beate Herrmann, einen in bunten Farben gemalten Blumenkranz. Prof. Heinzpeter Schmieg, Architekt und Baudirektor des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Freiburg erklärte: „Die Gedenktafel mit dem schönen selbstgemalten Kranz ist etwas ganz Besonderes. Mit diesem persönlichen Kranz bleibt Beate Herrmann hier bei uns“.

 

Über  das Hospiz Louise
Das Heidelberger Hospiz Louise gehört zu den Pionieren der Hospizarbeit in Deutschland. 1992 von der Ordensschwester Anna-Lioba gegründet, war es damals das fünfte Hospiz in Deutschland. Träger der Einrichtung ist der Freiburger Orden der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, genauso wie beim benachbarten St. Josefskrankenhaus. Seit Anfang 2016 ist es in einem neuen, sanierten und nach den Bedürfnissen der Hospizarbeit umgebauten Gebäude in der Wilhelmstraße 3 untergebracht. 18 hauptamtliche Pflegefachkräfte mit „Palliative Care“-Fortbildung sind im Einsatz. Sie werden unterstützt von einem Team aus 14 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

 

Steffanie Richter, 9. September 2018

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Spendenübergabe der Kinzer Stiftung

Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung spenden mehr als 10.000 Euro für das Hospiz Louise

Heidelberg, 24.10.2017. Heute übergab die Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung vertreten durch ihren Vorstand, Herrn Rechtsanwalt Eric Schuh, einen Scheck über 10.432,00 Euro an das Heidelberger Hospiz Louise. Die Einrichtung in der Heidelberger Weststadt, in der Menschen ihre letzte Lebenszeit verbringen, ist auf regelmäßige Spenden angewiesen. Dem Vorstand der Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung ist daran gelegen, dass die vergebenen finanziellen Mittel direkt den Betroffenen zukommen. Dies entspricht dem Stiftungszweck und dem letzten Willen der nach ihrem Ehemann kinderlos verstorbene Stifterin, die in ihrem Testament die Errichtung der Stiftung verfügt hatte, in die ihr gesamtes Vermögen eingegangen ist. Die Stiftung ist seit dem 06.11.2003 als rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts anerkannt und hat in der Vergangenheit verschiedene Projekte in Heidelberg unterstützt. Der Hospizleiter, Herr Frank Schöberl, wird das Geld konkret für noch fehlende Ausstattungselemente wie zum Beispiel ein modernes Absauggerät zur Versorgung tracheotomierter Patienten aber auch neue Kissen, Decken und Bettwäsche für die Hospizgäste einsetzen. Neben der aktuellen Spende will sich die Stiftung auch künftig für das Hospiz Louise einsetzen und möchte ab 2018 jährlich etwa 5.000 Euro der Hospizarbeit zuführen. Dieses Geld wird dann für die Seelsorge und Trauerbegleitung der Hospizgäste und ihrer Angehörigen verwendet. Diese Leistungen werden nicht von den Krankenkassen getragen und müssen über Spenden finanziert werden. „Wir freuen uns sehr über die finanzielle Unterstützung der Martha und Dr. Adolf Kinzer-Stiftung und können damit unseren Gästen und deren Angehörigen diese wichtige Unterstützung anbieten“, so Frank Schöberl. (ckl)

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Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner unterstützt das Hospiz Louise in der Weststadt

Für den Umbau hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner jetzt dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, Roland Blatz, und Manfred Albrecht, dem Schatzmeister des Fördervereins und Geschäftsführer des St. Josefskrankenhauses, einen Scheck über 1.000 Euro überreicht. Jedes Jahr wählt der Oberbürgermeister eine soziale Heidelberger Einrichtung aus, die er mit einer Spende aus seinen persönlichen Verfügungsmitteln unterstützt.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner zeigte sich bei seinem Besuch in der Weststadt sichtlich beeindruckt: „Das Hospiz ist eine unglaublich wichtige Einrichtung in unserer Stadt und eine Oase der Ruhe. Schon weit über tausend schwerkranke Menschen fanden hier ein letztes Zuhause und eine fürsorgliche Betreuung rund um die Uhr. Die Arbeit sowohl des Fachpersonal als auch der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer kann man gar nicht genug würdigen.“

Roland Blatz nahm den Spendenscheck dankend  entgegen: „Wir freuen uns auf den Umzug in die Wilhelmstraße. Hier können wir zukünftig acht statt bisher fünf Gäste umfassend betreuen. Die einzelnen Zimmer sind größer und durch einen eigens angebauten Aufzug endlich alle barrierefrei zugänglich.“ Manfred Albrecht erklärte, wie wichtig jede Spende für das Hospiz ist: „Das umfassende Angebot für sterbende Menschen und ihre Angehörigen geht deutlich über die Leistungen der Pflege- und Krankenkassen hinaus. Der Förderverein Hospiz Louise schafft über Spendengelder die ergänzende finanzielle Basis. Nur so kann das Hospiz Louise weiter bestehen.“

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